Aktuelles

Hausbesuche / Seelsorge

Wünschen Sie einen Besuch? Dann melden Sie sich bei Pfarrer Thomas Hurni unter der Nummer 062 965 12 54.

Motion: Freiwillige Kirchensteuer für juristische Personen

Der Grossrat wird während seiner Frühjahressession vom 4. bis 14. März 2024 zu dieser Motion von Carlos Reinhard (FDP, Thun) und sechs Mitunterzeichnenden Stellung beziehen. 

Eine Anpassung der Kirchensteuerpflicht für juristische Personen in eine freiwillige Abgabe hätte weitreichende Auswirkungen auf die Landeskirchen. Im Jahr 2021 erhoben die Kirchgemeinden im Kanton Bern Steuern von juristischen Personen im Umfang von 36,8 Millionen Franken. Aus den Erfahrungen des Kantons Neuenburg lässt sich ableiten, dass bei einer Aufhebung der Kirchensteuerpflicht für juristische Personen im Kanton Bern voraussichtlich mit einem deutlichen Rückgang der Erträge zu rechnen wäre. Dies hätte zur Folge, dass die Landeskirchen ihre Leistungen im gesamtgesellschaftlichen Interesse wie beispielsweise die Angebote für Kinder und Jugendliche, Armutsbetroffene oder Betagte, deutlich reduzieren müssten. 1

Kirchen springen ein, wo Angebote fehlen2

Das Engagement der Kirchen ist sehr vielseitig und kommt nicht nur Kirchenmitgliedern zugute – Jugendtreffs und Seniorennachmittage in abgelegeneren Regionen, Unterstützung des Vereins Tischlein deck dich, Seelsorge, ukrainische Samstagschule in Bern, Spielbistro in Kehrsatz, Begleitung von Menschen mit Behinderung in Biel und im Oberland sind nur einige Beispiele von durch Kirchensteuern finanzierten Angeboten.

Lokales Gewerbe profitiert ebenfalls

Gemäss einer Umfrage des Kirchgemeindeverbandes fliesst mehr Geld ans lokale Gewerbe zurück, als die Unternehmen an Kirchensteuern zahlen. Wie das geht? Kirchgemeinden beauftragen vielleicht Glaser, weil ein Fenster kaputt gegangen ist, oder sie bestellen eine Solaranlage für auf das Dach.

Fazit

Nebst den Fragen zu den konkreten finanziellen und sozialen Auswirkungen und Konsequenzen bei einer Annahme der Motion ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar, ob sich diese überhaupt verfassungskonform umsetzen liesse, da die Kirchgemeinden gemäss Verfassung ausdrücklich zur Erhebung von Kirchensteuern befugt sind.

Der Regierungsrat beantragt die Umwandlung in ein Postulat, was eine vertiefte und sorgfältige Prüfung der Auswirkungen ermöglichen würde.

In der Broschüre von Refbejuso finden sich eindrückliche 18 Argumente, weshalb die Kirchensteuer der juristischen Personen im Kanton Bern beizubehalten ist.

 

Vincenz Oppliger, Synodaler für die Kirchgemeinden Bleienbach, Ursenbach und Madiswil

 

Quellen: 

1 Auszug aus Antwort des Regierungsrates auf Vorstoss 128-2023

2 Auszug aus Berner Zeitung: Berner Landeskirchen fürchten um ihre Gelder, Mirjam Comtesse, 20.02.2024

Rückblick Kirchensonntag Madiswil 2024

Hoffnung - Kraftquelle in unsicheren Zeiten. So lautete der zur heutigen Weltlage passende Titel des diesjährigen Kirchensonntags, welcher in der reformierten Kirche Madiswil traditionellerweise unter Mitwirkung der Musikgesellschaft stattgefunden hat. 

Kirchgemeinderätin Ursula Oppliger konnte zahlreiche Gottesdienstbesucher- und besucherinnen willkommen heissen. Schon bei der Begrüssung wurde betont, dass wir trotz teilweise trostloser Zukunftsaussichten, immer wieder Grund zur Hoffnung haben. Gerade auch im zwischenmenschlichen Bereich mit einem offenen Ohr, guten Worten oder kleinen Gesten können wir einander eine Kraftquelle sein. Anhand der bekannten Jesus-Geschichte von der Stillung des Sturms gelang es Alena Aebi, uns hoffnungsvolle Gedanken aus der Bibel weiterzugeben. Ein Sturm muss nicht nur Angst und Bedrohung bringen, nein auch etwas Unerwartetes, etwas Neues kann daraus entstehen, wenn wir auf Christus vertrauen. 

Als Gastreferentin freute sich unsere Nationalrätin Christine Badertscher in ihrem Heimatdorf etwas zum Thema Hoffnung weiterzugeben. Trotz unsicherer, teilweise düsterer Zukunftsaussichten gibt es immer wieder Grund zur Hoffnung: Aus dem Ukrainekrieg entstand zum Beispiel viel Solidarität. Letztes Jahr wurde in der Schweiz das Klimagesetz angenommen. Allgemein ist die Umstellung auf erneuerbare Energien nur dank technischem Fortschritt und politischem Willen möglich und wird auch umgesetzt. Auch andere innovative Ideen, wie die Demokratie wurden von hoffnungsvollen, zukunftsgerichteten Menschen als Errungenschaft implementiert und wir sollten uns bewusst sein, dass unsere Demokratie nicht selbstverständlich ist. Wir können auch aus der Hoffnungslosigkeit herausfinden, indem wir selbst etwas zur Verbesserung beitragen, was beispielsweise durch Spenden an kirchliche Institutionen wie HEKS oder Caritas möglich ist, die sich stark für die unter den Kriegen leidende Bevölkerung engagieren und so christliche Werte wie Solidarität und Nächstenliebe in diese Regionen tragen. Christine Badertscher appellierte an alle, sich in der Freiwilligenarbeit zu engagieren, sei es in der Gemeinde, in der Kirche oder in Vereinen. Denn so kann man sich selbst einbringen und im Kleinen wirksam sein. 

Zur Veranschaulichung des Themas wurden die Gottesdienstbesucher aufgefordert mit einem Puzzleteil das so genannte Resilienzrad zusammenzusetzen. Optimismus, Kreativität, Zukunfts- oder Netzwerkorientierung sind nur einige der Schlagworte dieses zum Denken und Aktiv werden anregenden Bildes. Als Andenken duften alle eine Karte mit diesem Bild nach Hause nehmen. 

Kirchgemeindeversammlung vom 3. Dezember 2023

Am 3. Dezember 2023 fand die Kirchgemeindeversammlung statt. Die Versammlung hat das Budget 2024 mit einem Aufwand von Fr. 558'800.00 und einem Ertrag von Fr. 518'300.00 mit einem Aufwandüberschuss von Fr. 40'500.00 genehmigt. Die Kirchgemeindesteueranlage bleibt unverändert bei 0.184 % der einfachen Steuer. Olivier Bindy hat seine Demission als Kirchgemeindepräsident und Kirchgemeinderatspräsident per Ende dieses Jahres bekannt gegeben. Der Kirchgemeinderat schlägt Walter Ingold, Falkenweg 8, 4934 Madiswil, als neuer Kirchgemeindepräsident und Kirchgemeinderatspräsident für ein Jahr vor. Aus der Bevölkerung ist kein Gegenvorschlag eingegangen, somit ist Walter Ingold still gewählt. Ein Sitz im Kirchgemeinderat bleibt vakant. Es ist nicht einfach, neue Kirchgemeinderäte zu finden. Olivier Bindy bittet alle mitzuhelfen, neue Ratsmitglieder zu finden. Jedes Kirchgemeindemitglied ist wichtig und soll und kann mithelfen, egal mit was und wie viel. Weiter wurde die Abrechnung Verpflichtungskredit Fassaden- und Dachsanierung von Pfarrhaus, Kirchgemeindehaus und Pfarrstöckli ohne Diskussion genehmigt.

Berichte aus der kirchlichen Unterweisung (KUW)

Neu finden Sie hier Berichte aus dem KUW inkl. Fotos. Viel Spass beim stöbern.

Lange Nacht der Kirchen - Ein stimmungsvoller Sommerabend bei der Kirche Madiswil

Am Freitag fand bei herrlichstem Sommerwetter die Lange Nacht der Kirchen statt. Dieses Jahr machte zum ersten Mal auch die Kirchgemeinde Madiswil bei diesem ökumenischen Anlass mit. Die Besucher wurden eingeladen zu erleben, was Kirche alles sein kann und dass es mehr ist als einfach ein Gebäude.

Beim abwechslungsreichen Programm wurde für alle Generationen etwas zum Mitmachen, Zuhören und Zuschauen geboten.

Einen ersten Höhepunkt bereitete Yuko Ito, welche der Orgel ganz verschiedene Töne entlockte, sogar ein Gewitter und Vogelgezwitscher wurden im bekannten Jodellied «Am Thunersee» von Adolf Stähli eingebaut. Die Besucher durften zum Lied «Mirjam schlug auf die Pauke und tanzte» selbst auf die Trommeln schlagen und dazu tanzen.

In der Pfarrscheune kamen zahlreiche Kinder in den Genuss einer Geschichte von Astrid Lindgren, welche die ehemalige Bibliothekarin und Lehrerin Margrit Roth einfühlsam erzählte.

Als die Golspelsingers Madiswil unter der Leitung von Jan Mächler für einmal eine Probe mit weit offenen Türen durchführten, war der Chor gleich doppelt so gross als üblich! Innert kurzer Zeit konnten 3 neue Lieder einstudiert werden und so tönte es schon bald wunderbar 3–4-stimmig aus der Kirche.

Auch die Kulinarik kam an diesem Abend nicht zu kurz: Ali und seine Freunde bereiteten ein feines «Kabuli» vor, ein sehr bekanntes und beliebtes Essen aus Afghanistan, das trotz dem für uns exotischen Hauch allen mundete! Auch «Ferni» und andere süsse Köstlichkeiten durften ausprobiert werden.

In der Dämmerung um ein Lagerfeuer sitzen, Loblieder begleitet von Gitarrenklängen singen – was gibt es Stimmungsvolleres?

Den Abschluss der Langen Nacht bildete ein eindrücklicher Film aus Kuba, welcher von einer sehr eigenwilligen Lehrerin erzählte, die sich für ihre Kinder aus schwierigen familiären Situationen überaus engagiert und warmherzig einsetzte, auch über die Regeln des kommunistischen Regimes hinweg.

So konnten die Besucher bei Mondschein den Heimweg antreten und die wundervolle Stimmung im Herzen mit nach Hause tragen.